Persönliches...       Was stimmt nur nicht mit mir?  Was ist da noch?

Als ich in 2012 plötzlich herausfand, dass ich hochsensibel bin, wurde mir einiges klar! Im Laufe der Zeit kam noch Stück für Stück die Hochsensitivität mit den Hellsinnen zurück. Was sehr spannend war und immer noch spannend ist.

Doch dieses Wissen stürzte mich auch in ein Gefühlschaos: zuerst erleichtert, dann zunehmend wütend und auch traurig!

Gefühlt waren so viele Jahre verschwendet... Es war vergleichbar mit einem Trauerprozess.

Doch verschwendet waren die Jahre nicht, das war mir innerlich schon klar. Doch die alten Gefühle mussten erstmal ihren Platz und meine Aufmerksamkeit bekommen. So konnte ich sie nach und nach hinter mir lassen und alle meine Erfahrungen annehmen als meinen Weg.

In den letzten Jahren lernte ich immer mehr feinfühlige Menschen kennen, wunderbare Menschen!

Jeder Einzelne so einzigartig und mit Talenten beschenkt!

Ich war mein ganzes Leben wie auf einer Suche, nur wusste ich nicht wonach!

Haus, Kinder, Ehemann, was meine Freundinnen schon als Kinder wollten, hat mich nicht interessiert. Reisen und die Welt entdecken! Das war genau meins. Immer schon sehr neugierig auf das Leben (trotz Unsicherheit und Ängsten) immer begeistert neue Dinge zu lernen und anzuschauen, das machte mir immer schon richtig viel Vergnügen!

Während meinen sehr intensiven Kinesiologieausbildungen wusste und spürte ich ganz deutlich, dass ich immer näher an meinen Kern komme. Schicht um Schicht, wie bei einer Zwiebel löste sich. Das war grundsätzlich ganz wunderbar. Doch auch oft unangenehm und schmerzhaft, wenn dann alte Wehwechen kamen. Doch sie gingen meist so schnell wie sie gekommen waren. Sie kamen ein letztes Mal, nicht um zu bleiben, sondern um bearbeitet bzw. gefühlt und losgelassen zu werden! Was soooo befreiend ist! 

Doch dieses Gefühl kurz davor zu sein, kurz davor ganz bei mir selbst dauerhaft anzukommen machte mir auch ein wenig Angst.

Angst vor dem Unbekannten, weil ich ja nicht wusste, was ich noch alles so entdecken würde...

Das Lesen und probieren sowie die sehr intensive Zeit der systemischen Aufstellungs- und die ganzen verschiedenen Kinesiologieausbildungen machte ich für mich selbst. Um mich besser zu verstehen und mir selbst helfen zu können und meine eigenen Themen aufzuarbeiten. Und natürlich auch, weil ich das alles so wundervoll und faszinierend fand!

In dieser Zeit begegnete mir anfangs hin und wieder, aber auf verschiedenste Weise das Thema "verlorener Zwilling" durch andere Menschen. Von dem ich bis dahin nichts gehört oder gelesen hatte! Das erste Mal habe ich es gar nicht bewusst wahrgenommen. Doch es häufte sich zunehmends und es wurde immer "lauter", so dass ich genau hinschauen durfte und mich fragte: ",Hat das was mit mir zu tun? Was hat das mit mir zu tun?"

Als meine Kinesiologiekollegin so im Vorbeigehen sagte "Ja, ja das Zwillingsthema, da darf ich auch noch ran. Ich kaufe auch immer alles doppelt!" Oha, dachte ich mir, ich werde mal recherchieren...! Da ich mich in Alles und Jeden so intensiv hineinfühlen kann, war die Unterscheidung, ist die Unterscheidung "ist das meins?!" manchmal gar nicht so einfach, daher hat nicht alles immer mit uns zu tun.

Doch in diesem Fall, hatte es etwas mit mir zu tun!

Denn mir war schon aufgefallen, dass ich beispielsweise oft Obst wie Mangos (die ich liebe!), aber auch Kleidung wie T-Shirts, Röcke und Hosen oder so doppelt, gerne auch in verschiedenen Farben kaufe.

Auch, dass ich an den intensiven Ausbildungstagen gerne meinen eigenen Tisch haben wollte und so sorgte ich gut für mich und schummelte noch einen dazwischen. Und irgendwie wollte ich "meinen Platz" haben!

Was auch interessant war, oftmals blieb der rechte Platz neben mir frei, obwohl die Seminare ausgebucht waren.

Und auch im Theater, Musical passierte mir das oft. Und das war immer wieder bemerkenswert! Innerlich wollte ich auch gerne, das dieser Platz frei bleibt - ich mag manchmal Menschen auch nicht so gerne nah an mir dran. ;-) Das kommt auch noch dazu!

Wie das eben so ist, bekommt man die Themen und Lösungen präsentiert um die es geht, wenn man dazu bereit ist! 

Und ich war aufmerksam, offen und bereit! Es ließ mir keine Ruhe und so googelte ich die Nacht durch. Ich fand nicht besonders viel. Doch immerhin fand einen Selbsttest und ich erschrak etwas über das Ergebnis. Diese riiiesig lange Liste an Lebensthemen und Problemen konnte ich ALLE mit "Ja" beantworten! Das war schon bemerkenswert...

Und so bestellte ich mir im Hugendubel in München alle Bücher die ich zum Thema finden konnte und ackerte sie alle an einem Tag durch, bis ich nicht mehr konnte. Ich überforderte mich damit total, so viele Informationen und Gefühle prasselten damit auf mich ein. Doch ich konnte nicht anders! Mein Geist kann ziemlich fordernd sein, auch wenn der Körper eine Pause bräuchte. 

Meine Gefühle und Gedanken überschlugen sich danach regelrecht! Gott sei Dank konnte mich mit eigenen Kinesiologiesitzungen balancieren und mich mit Aufstellungs- und Prozessarbeit unterstützen. Ich hatte Menschen in meinem Umfeld, die auch für mich dagewesen wären. Doch irgendwie musste ich diese Achterbahnfahrt und was da so alles dazu gehörte erst einmal mit mir selbst ausmachen! Für mich allein und doch zu zweit. 

Nach einer kurzen und sehr intensiven Phase mit Trauer und allem drum und dran, war ich bereit für die Außenwelt. Und so meldete ich mich in einer Kinesiologieausbildung zur Demositzung vor knapp 40 Personen, als der Dozent fragte, ob jemand ein existenzielles Thema hätte. Als ich dann wirklich ausgewählt wurde, blieb die Zeit für einen Moment still stehen. Mir wurde mir heiß und kalt und ich wäre am liebsten weggerannt. Mir war als ob es um Leben oder Tod ging. Die ganzen Tage vorher hatte ich schon Herzschmerzen und mein Bauch war wieder sehr entzündet...

Puh, diese Sitzung hatte es in sich und auch sie veränderte mein Leben weiter!

Bewegend, sehr intensiv, schmerzhaft und so heilsam zugleich! Danach brauchte ich ein paar Tage der Integration. Freude, Leichtigkeit und plötzliches weinen. Doch alles alltagstauglich!

Ich spürte, das da innerlich und auch äußerlich viel passierte. Meine Freundin sah gleich, dass mit mir was anders war: Du strahlst wieder!  

Jede Minute meiner Reise war es wert! Denn wegschauen und wegdrücken hilft nicht! Es scheint einfach zu sein, doch das täuscht!

Denn so wirkt es weiter im Verborgenen und die alten Muster werden bedient, nur eben unterbewusst. Und das kostet so viel Kraft! Es bringt niemanden weiter, wenn man alles schön weg schiebt und verdrängt und: ich wollte WEITER!

Auch meine Sorgen waren unbegründet, denn ich hatte durchaus Angst, ob ich mit allem leben kann, was ich auf meiner Reise so entdecke. Doch ich kann es! Gut sogar und immer besser, leichter, freier und viel erfüllter als vorher. Der Lohn für "meine Mühen" war immer unbeschreiblich.

Ich bekam immer ein neues Stück Lebensgefühl zurück und immer mehr zu meinem wahren ICH. :-) Nur das bis zuletzt immer wieder diese hartnäckige Selbstsabotage oder Unterdrückung zu Besuch kam und manchmal noch kommt.

 Aber mit der Erkenntnis meines verlorenen Zwillings und späterem Drilling, konnte ich auch dieses Thema anpacken.

Viel Zeit und Energie in verschiedensten Formen habe ich investiert, doch es war ALLES wert!

Und ich gebe zu, auch ich hatte hin und wieder das traurig-bockige Gefühl in meiner Verletztheit: "Wieso muss ich das alles tragen bzw. aufarbeiten?"

Und das darf auch sein! Trauer, Hilflosigkeit, Ohnmachtsgefüle und Wut spüren, aufstampfen!

Ins Kissen boxen, im Auto lauthals alles raus schreien. Mal kein Sonnenschein sein, einfach mal unbequem und unangenehm zu sein für andere. Sich so zuzumuten mit allem was zu einem (und zu jedem Menschen!) dazugehört!

Genau das gehört auch zum Leben dazu!

Laut weinen, verzweifelt, wütend sein, NEIN sagen! Bis hier hin und keinen Millimeter weiter!

Das muss raus dürfen, denn genau das macht einen sonst krank. Das hat mich krank gemacht! 

Ich sehe das das auch so: Ich habe die Möglichkeit mich mit diesen Themen zu beschäftigen, sie zu klären, zu lösen und hinter mir zu lassen. Und als neues "altes" ICH, bewusst und gestärkt daraus hervor zu gehen! Meine Vorfahren hatten diese Möglichkeiten so nicht, sie waren mit Überleben beschäftigt und so trage ich nun meinen Teil dazu bei. Es darf nun gut sein. Ich darf gut (genug) sein!

Auch wenn mein Lebensweg sehr intensiv und herausfordernd war und ist, auf allen Ebenen: es ist MEIN Weg!

Und dafür bin ich sehr dankbar. Von Herzen DANKE an Alle, die dazu beigetragen haben!

Ich möchte nichts mehr missen, denn es hat mich zu der Person gemacht, die ich heute bin: ICH!

Ich bin Tina. Mit allen meinen Erfahrungen und Geschenken. :-)

Immer noch werde ich überrascht und überrasche mich selbst und wachse mehr und mehr in meine Größe hinein.

Nun halte ich mal kurz inne und bemerkte: Ich bin eine ziemlich mutige und kraftvolle Frau!

Ich schau hin, wo man weglaufen möchte und geh mitten durch! Auch mal mit einem zugekniffenem Auge, doch ich tu´s!

Ich erkenne, was gerade dran ist, was zu tun oder auch zu lassen ist. Statt altbekanntem Widerstand und darin war ich Meisterin, lass ich mich fallen im Vertrauen und obwohl es mir schwer fällt. Und entdecke in "gefürchtesten" Momenten etwas ganz anderes: einen nicht vermuteten Schatz und eine tiefe Dankbarkeit und Demut. Immer wieder aufs Neue!

Ich bin offen und gespannt, was ich noch entdecke. Alles ist möglich! Ich bin sicher. Es ist Zeit die Geschenke nacheinander auszupacken, anzuschauen, anzunehmen und mich damit wohl zu fühlen, so wie ich bin, statt mich wie früher dafür zu schämen was alles in mir steckt. Mich mehr und mehr damit zu zeigen und etwas draus zu machen, statt mich zu verstecken und auf einen besseren Moment zu warten. 

Danke dafür! Für alles <3

PS: Wir sind nie allein und wir bekommen immer die Unterstützung die wir brauchen. Manchmal müssen wir nur darum bitten.      

       Trau Dich!